Der Ablauf einer Zahnfleischbehandlung
schonend und gezielt

Wir behandeln eine Zahnfleischerkrankung aufgrund der zahlreichen negativen Folgen bereits im Frühstadium. Eine sorgfältige Diagnostik (mikrobiologische Keimbestimmung, Speicheluntersuchung, Genbestimmung etc.) erlaubt uns, eine gezielte antimikrobielle Behandlung durchzuführen – statt wie früher üblich, das entzündete Gewebe wegzuschneiden. Dadurch bekämpfen wir die Ursache und erlauben es dem erkrankten Zahnfleisch, sich zu regenerieren. Dauerhaft und schmerzfrei für den Patienten.

Vorteile unserer Behandlung

  • systematisches, erfolgreiches Therapiekonzept
  • Grundlage für den langfristigen Zahnerhalt
  • Grundlage aus Vorbehandlung vor Zahnersatz oder Zahnimplanten
  • Moderne, minimalinvasive Methoden (sehr schonend)
  • Airfow-Behandlung
  • schonende Piezotechnik
  • Lasertherapie
  • Antibiotische Therapie
  • photodynamische Therapie

Die Kernbehandlungs-Schritte

Die Diagnostik steht zu Beginn einer jeden Behandlung. Ein wichtiger Parameter für den Zustand des Zahnfleisches sind die sogenannten „Sondierungstiefen“, also die Untersuchung auf vorhandene Zahnfleischtaschen. Aber auch die Blutung des Zahnfleisches, Zahnfleischrückgang, Zahnlockerungen sind wichtige Indikatoren. Gegebenenfalls werden Röntgenbilder erstellt, um die Verankerung der Zähne im Kieferknochen darzustellen. Auch spezielle mikrobiologische Tests („Gentest“, „Bakterientest“) stehen zur Verfügung.
Es folgt die Vorbehandlungsphase. Sie besteht aus mindestens zwei Prophylaxeterminen. Es werden Zahnbeläge angefärbt. Dann wird dem Patienten ganz individuell erklärt, wie er seine Mundhygiene optimieren kann. Zahnstein und Beläge oberhalb des Zahnfleischrandes werden entfernt. Die Zähne werden poliert und fluoridiert. Bei der zweiten Prophylaxesitzung wird dies wiederholt. Wenn der Patient eine sehr gute Mundhygiene erreicht hat, kann sich die eigentliche Parodontitistherapie anschließen.
Bei der Taschenreinigung, der eigentlichen Kernbehandlung der Zahnfleischbehandlung, werden die Wurzeloberflächen von sogenannten Konkrementen (festen Auflagerungen auf den Wurzeloberflächen) gereinigt und insbesondere der bakterielle Biofilm zerstört. Diese pathogenen (krankmachenden) Bakterien im Biofilm sind die eigentliche Ursache für das Entzündungsgeschehen. Diese Behandlung ist bei weitem nicht mehr so unangenehm wie noch zu früheren Zeiten. Wir benutzen vor allem minimalinvasive Techniken, wie die schonende Piezotechnik für die Reinigung der Wurzeloberflächen und den Laser zur gezielten Zerstörung der Taschenbakterien. Die anschließende Softlaseranwendung unterstützt den Wundheilungsverlauf positiv.
Falls nötig, wird zusätzlich ein Antibiotikum in Tablettenform verordnet, oder aber ein lokales Antibiotikum wird gezielt in einzelne tiefe Taschen appliziert. In jedem Fall empfehlen wir für die Tage nach der Taschenreinigung eine antibakterielle Spüllösung, die zusätzlich zum normalen Mundpflegeprogramm verwendet werden kann.

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Die Parodontitistherapie bringt nur langfristigen Erfolg, wenn eine regelmäßige Nachsorge stattfindet. So empfehlen wir, je nach individuellem Risiko, alle 3-6 Monate zur Zahnreinigung und Kontrolle des Zahnfleisches (und der Zähne) in die Praxis zu kommen.

Mögliche erweiterte Behandlungen

Um die Heilung des erkrankten Zahnhalteapparates zu unterstützen kann in einem kleinen chirurgischen Eingriff eine Membran (z. B. aus Kollagen, einem natürlichen Protein) als Barriere zwischen Knochen und Zahnfleisch eingebracht werden. Die Membran hindert das Zahnfleisch daran, unkontrolliert in die Tiefe zu wachsen und gibt den übrigen Geweben (Zahnzement, Wurzelhaut und Knochen) Raum und Zeit, sich neu zu bilden und sich dem Zahnfleischwachstum anzupassen.

Nach einer Parodontitis ist es auch möglich verloren gegangenes Zahnfleisch wiederaufzubauen, denn frei liegende Zahnhälse und Wurzelabschnitte sind ästhetisch störend und schwer zu reinigen. Mithilfe mikrochirurgischer Eingriffe wird Zahnfleisch rekonstruiert, indem Mundschleimhaut aus anderen Bereichen wie z.B. dem Gaumen, in die Zahnzwischenräume transplantiert wird.

In der Mundhöhle  leben mehr als 500 verschiedene Bakterienarten. Die meisten dieser Keime sind harmlos oder leisten uns sogar nützliche Dienste bei der Aufrechterhaltung der Mundgesundheit. Einige Bakterienarten sind aber krankheitserregend. Da diese Keime den Zahnhalteapparat angreifen und folglich für die Entstehung der Parodontitis verantwortlich sind, werden sie auch als „parodontopathogene“ Bakterien bezeichnet.

Wenn Zahnfleischtaschen bei unzureichender Mundhygiene entstehen, bieten sich Schlupfwinkel für Bakterien, in denen sie sich ungehindert vermehren können. Die  parodontopathogenen Bakterien produzieren nun Stoffe, die in das umgebende Weich- und Knochengewebe eindringen und dieses auflösen.

Das Wissen um die Artzugehörigkeit und Höhe der Bakterienbelastung ermöglicht eine individuelle Behandlung mit minimalem Einsatz von Antibiotika. Aus diesem Grund kann eine mikrobiologische Untersuchung der Keime vorgenommen werden. Bei der Untersuchung werden Papierspitzen in die tiefsten Zahnfleischtaschen eingeführt. Dabei wird die Sulcusflüssigkeit mit allen sich darin befindlichen Bakterien aufgesogen und anschließend labortechnisch untersucht.

Die Wahl des Antibiotikums richtet sich anschließend in erster Linie nach der Zusammensetzung des Keimspektrums.

Antibiotika werden bei hartnäckigen Infektionen eingesetzt und sind wesentliche Stütze des Heilerfolgs. Im Anschluss an den mikrobiologischen Test  können die Bakterien ganz spezifisch mit einem Antibiotikum bekämpft werden. In diesem Bereich haben sich Amoxicillin und Metronidazol bzw. eine Kombination aus beiden bewährt.

(Werden im mikrobiologischen Test z. B. lediglich anaerobe Spezies wie Porphyromonas gingivalis oder Tannerella forsythia (Tf) und kein Aggregatibacter actinomycetemcomitans (Aa) nachgewiesen, so ist eine Therapie mit Metronidazol in der Regel ausreichend. Nur in Ausnahmefällen – z. B. bei gleichzeitigem Nachweis obiger Anaerobier und A. actinomycetemcomitans – wird der Winkelhoff-Cocktail (Metronidazol + Amoxicillin) als Mittel der Wahl betrachtet.)

Die Photodynamische Therapie (PDT) stellt eine zukunftsweisende und ebenso schonende wie effektive Alternative zu gängigen Behandlungsmethoden dar. Aufgrund des Farbstoffs Indocyaningrün wirkt Perio Green® hierbei am schnellsten und mit dem geringsten Aufwand.

Der Farbstoff Indocyaningrün wird in die Zahnfleischtaschen appliziert. Er heftet sich an Plasmaproteine, die in Membranen von Bakterienzellen vorkommen und färbt diese ein. Indocyaningrün wird durch Bestrahlung mit einem Laser der Wellenlänge 780 – 820 nm (Standard-Diodenlaser von elexxion®) aktiviert.Es folg die Zerstörung der Bakterienzellwände durch freigesetzten aggressiven Singulettsauerstoff.